Schülermanager*innen 2020/21 (Foto: zvg)

Die Schülermanager*innen 2020/21

Wir sind ein junges Team von 16 bis 18-jährigen Kantonsschüler*innen, die die Leidenschaft für klassische Musik vereint. Mit grosser Begeisterung sind wir im November 2020 gestartet und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem Jugend Sinfonieorchester Zürich (JSOZ) und dem Tonhalle-Orchester Zürich.

Als Schülermanager*innen erhalten wir interessante Einblicke in die verschiedenen Abteilungen der Tonhalle-Gesellschaft Zürich und gestalten das Konzert mit dem Jugend Sinfonieorchester Zürich am 7. April 2021 mit. Unser Ziel ist es, neue innovative Ideen in die klassische Musikwelt einzubringen und Brücken zu unseren gleichaltrigen Kolleg*innen zu schlagen.

Sofia Jorgic (16)
Ich heisse Sofia und bin in der Abteilung Musikvermittlung tätig. Zu meinen Aufgaben gehören viele verschiedene Sachen. Eine der Hauptaufgaben ist es, klassische Musik an junge Leute in meinem Alter zu vermitteln. Um dies erfolgreich zu meistern, plane ich Schulworkshops, arbeite mit Lehrpersonen zusammen und mache mir Gedanken, wie man auf eine spannende Art klassische Musik vermitteln kann. Das ist manchmal einfacher gesagt als getan. Jedoch bereitet mir diese Arbeit sehr viel Freude, vor allem wenn mir jemand in meinem Alter sagt, dass sie ein Interesse für die klassische Musik entdeckt haben. Denn für mich ist klassische Musik inzwischen ein Teil von meinem Alltag geworden, ein Leben ohne sie kann ich mir eher weniger vorstellen. Egal wo, ob im Orchester, wo ich Harfe spiele, oder im Chor, an einem Konzert des Tonhalle-Orchesters Zürich oder im Opernhaus, das alles ist ein Teil von mir. Meiner Meinung nach gibt es keinen Grund, nicht mindestens ein Mal in ein klassisches Konzert zu gehen. Denn es ist nicht nur das Konzert selber, es ist ein ganzes Erlebnis.

Kevin Fang (18)
Mein Name ist Kevin Fang. Ich bin 18 Jahre alt und gehe an der Kantonsschule Wiedikon mit Sofia, ebenfalls aus unserem Team, in die Klasse. Klassische Musik ist und bleibt meine grösste Leidenschaft. Das Besondere an dieser Musik ist die musikalische Sprache, die in und zwischen den Noten steht. Es ist eine internationale Sprache, die jeder auf dieser Welt versteht. Man verbindet die Musik mit dem Alltag und manchmal bringt die Musik den Ausdruck viel treffender hervor als Wörter es jemals beschreiben könnten. Das macht die klassische Musik aus, dass man die Emotionen und Farben ohne Worte ausdrücken kann.
Ich spiele seit 10 Jahren Klavier und habe mir schon öfters Konzerte hier in der Tonhalle Maag und der Tonhalle Zürich angehört. Die Arbeit als Schülermanager interessiert mich sehr, weil mir gerade die Zusammenarbeit mit jungen Menschen, die ähnliche Interessen haben, eine grosse Freude bereitet. Ausserdem ist es wichtig für die Zukunft, dass man die klassische Musik weiterleben lässt, indem man mit jungen Menschen darüber redet und gemeinsam musiziert.
Man hört in den Medien, dass viele Jugendliche an psychischen Problemen leiden. Gerade dann unterstützt die klassische Musik so sehr wie noch nie. Wenn man sie hört, fühlt man sich in einer anderen Welt zu sein, wo die Zeit endlos scheint und all die Probleme in diesem Moment im Nebel verschwinden. Sobald die Tore der Tonhalle Maag wieder öffnen, blühen die Blumen draussen und die Welt ist wieder farbig und lebendig.

Liv-Helen Lang (18)
Musik bildet für mich schon seit der Kindheit ein grosser Bestandteil in meinem Leben, sei es ein Konzertbesuch mit meiner Grossmutter oder das langjährige Klavierüben. Aus konsumieren und produzieren wurde nun neuerdings auch organisieren. Die Teilnahme am Schülermanagerprojekt des Tonhalle-Orchesters Zürich bietet mir die Möglichkeit, diese mir sonst vertraute Kulturinstitution von einer völlig anderen Seite kennenzulernen und sogar mitzuwirken. Ich darf hier meine Passion mit gleichgesinnten Jugendlichen teilen und gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiten und gleichzeitig einen Einblick in die Arbeit bekommen, welche hinter den Konzerten steckt.
Gerade zu Zeiten der Corona-Pandemie arbeiten wir mit dem Unwissen der Zukunft und wie es mit unserem schlussendlichen Ziel, dem Konzert, ausgehen wird. Neben dem sonst fast gewöhnlichen Gymnasium-Alltag erhalten wir einen völlig anderen Einblick auf die Einschränkungen und sind selber davon betroffen.

Niwes Willner (18)
Mein Name ist Niwes Willner. Ich spiele seit über 10 Jahren Querflöte und durfte an einigen Konzerten sowie Ensembles teilnehmen. Mit diesem Projekt kann ich hinter die Kulissen eines Konzertes sehen und hautnah miterleben, wie viel Energie und Kraft für die Entstehung eines tollen Erlebnisses dahinterstecken. Mit der Musik verstehe ich der Ausdruck von Emotionen sowie der Bezug zu den Künstlern. Zusätzlich kann ich auf all die tollen Erfahrungen aus meiner Kindheit zurückblicken und wenn ich die Querflöte zur Hand nehme, spüre ich immer noch die Gänsehaut, welche ich zu Beginn des Instrument-Lernen hatte. Das Schülermanager-Projekt ermöglicht es, meine organisatorischen Fähigkeiten zu verbessern und ich kann meine ganze Kreativität in das Konzert und die Lichttechnik miteinfliessen lassen. Die momentane Situation gräbt viele Hürden, jedoch hat das uns nicht runtergekriegt und wir sind motivierter denn je, etwas Einzigartiges zu schaffen.

Colin Graf (18)
Ich heisse Colin Graf, bin 18 Jahre alt und habe eine Vision. Mit der festen Überzeugung, omnipräsente Vorurteile und Klischees über klassische Musik aus den Köpfen meiner gleichaltrigen Kolleginnen und Kollegen zu vertreiben und sie vom Gegenteil zu überzeugen, engagiere ich mich mit Herz und Hand für das Schülermanagerprojekt des Tonhalle-Orchesters Zürich. Klassik ist nämlich viel mehr, als sie auf den ersten Blick vorgibt zu sein. Die traumhaften Töne, klassischen Klänge und herzerwärmende Harmonien versetzen mich in eine eigene Welt, in der es keine Alltagsprobleme, keine Pflichten und auch keine Pandemien gibt, nur mich und die Musik. Ich spiele in meiner Freizeit deshalb leidenschaftlich gerne Klavier, aber auch der Sport – besonders Fussball und Tennis – erfüllt für mich die Funktion einer eigenen Dimension. Eine Dimension, die man nicht in Worte fassen kann und die jeder selber erleben muss. Eine Dimension, die so wundervoll und traumhaft ist, dass ich mich verpflichtet fühle, sie mit anderen Menschen zu teilen. Und das ist meine Vision.

Mischari Ünesen (18)
Ich heisse Mischari Ünesen und schreibe diesen Sommer an der Kantonsschule Freudenberg meine Maturitätsprüfungen. Neben der Schule treibe ich viel Sport, mache und höre gerne Musik. Befreundete Zürcher Sängerknaben haben mein Interesse für das Projekt Schülermanager geweckt. Deshalb habe ich mich für dieses Engagement beworben.
In unserem Team, bestehend aus sechs Schülerinnen und Schülern, bin ich in der Musikvermittlung tätig. Mich interessiert es, die komplexe Organisation eines Konzerts kennenzulernen. Dafür eignet sich die Arbeit als Schülermanager bestens. Vielleicht ergibt sich in Zukunft auch die Möglichkeit, für die Zürcher Sängerknaben eine Konzertplanung durchzuführen. Das Projekt lenkt mich auf jeden Fall von der Pandemie ab. Es gibt immer etwas zu schreiben, planen oder organisieren. Die diesjährigen Schülermanagerinnen und -manager bringen sehr unterschiedliche Erfahrungen und Ideen mit. Doch uns verbindet die Passion zur klassischen Musik.

published: 30.03.2021